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Erasmus + Besuch der Gesamtschule Gescher in Málaga

01. 02. 2023

Seit Beginn des Schuljahres 2020/21 wird die Gesamtschule Gescher durch das EU-Programm Erasmus + gefördert. Zusammen mit der Partnerschule I.E.S Bezmiliana in Rincón de Victoria, Málaga, haben sich 22 Schüler*innen und vier Lehrkräfte im letzten Jahr über das Thema „Rethink packaging and food“ ausgetauscht, zu verschiedenen Workshops gearbeitet und Aktionen geplant und durchgeführt.

 

Nachdem die Erasmus+ AG im November die spanische Schule I.E.S. Benzimiliana empfangen hatte, haben sich am 11. Januar 2023 elf Schüler*innen aus der Oberstufe, sowie zwei Lehrkräfte, auf den Weg nach Rincón de la Victoria in der andalusischen Provinz Málaga gemacht. Vor Ort wurden sie sehr herzlich von den Spanier*innen empfangen.

Eine ganze Woche lang erlebten die Schüler*innen das spanische Familienleben in Gastfamilien aus nächster Nähe. Dazu gehörten viele kulturelle Unterschiede, wie insbesondere die spanischen Essenszeiten: das Abendessen beginnt typischerweise erst ab 21 Uhr. Der späte Schulanfang um 8:30 Uhr hingegen war für die Schüler*innen eine willkommene Abwechslung zum Alltag in Deutschland.

Am ersten Tag ging es nach Córdoba, einer historisch interessanten Stadt, bei der die römischen und maurischen Einflüsse im Stadtbild erkennbar sind. Zunächst ging es innerhalb einer Stadtführung durch das jüdische Viertel, bis hin zur Mezquita-Catedral, der ehemalig drittgrößten Moschee, in der die Christen, bei der Wiedereroberung, im Herzen eine Kathedrale erbauten.

Am Nachmittag nahm die Projektgruppe an einem Workshop in einem Unverpacktladen teil, der ökologisch hergestellte Hygieneartikel ohne Plastik verkauft. Die Eigentümerin zeigte der Gruppe, wie sie alltägliche Produkte, z.B. ihre Zahnbürsten oder das Shampoo, plastikfrei ersetzen können.

Die Ausmaße der Müllproduktion wurden den Schüler*innen besonders am Freitag vor Augen geführt. Auf der Tagesordnung stand ein Besuch bei der Mülldeponie, „COMPLEJO MEDIOAMBIENTAL VALSEQUILLO“ in Antequera, eine der drei Mülldeponien Andalusiens.

Zu Beginn erhielt die Gruppe ein paar allgemeine Informationen wie auf spanischer Seite nachhaltig Müll getrennt, wiederverwertet und vermieden werden kann.

Ein Mitarbeiter erklärte der Projektgruppe die verschiedenen Arten von Plastik sowie die 3 Rˋ Regeln: Reduce, Reuse, Recycle (Reduzieren, Wiederverwenden, Wiederverwerten).

Insbesondere machte er auf das Problem von Mikroplastik aufmerksam. Mikroskopisch kleine Plastikpartikel entstehen dadurch, dass unter anderem achtlos weggeworfene Flaschen oder Verpackungen sehr langsam, z.B. im Meer, zerrieben werden. Es verschmutzt nicht nur die Umwelt, sondern ist auch gefährlich für Mensch und Tier, da sie mit der Nahrung aufgenommen werden können.

Die Schülergruppe lernte, wie die Abfälle in Antequera vor Ort sortiert und je nach Material zu Würfeln zusammengepresst werden, damit sie an einer anderen Stelle recycelt werden können.

Zuletzt wurde der Schülergruppe das Gelände der Mülldeponie gezeigt und sie konnten mit eigenen Augen sehen, was mit dem Anteil des Plastikmülls passiert, der nicht recycelt werden kann. Die zu Würfel gepressten Müllreste werden nebeneinander aufgestellt und gestapelt. Die entstandenen Hügel werden mit Plastik abgedichtet und mit verschiedenen Schichten von Erde und Stein bedeckt. Diese Abdeckung erfolgt zum einen dazu, um das Landschaftsbild weniger zu belasten und zum anderen aus Umweltaspekten. Insbesondere Tiere können vom unbedeckten Müll angelockt werden und zu Schaden kommen.

 „Umringt von Müllbergen.“

Bei dieser Lagerung des Mülls entstehen explosive Gase, u.a. Methan, welche durch ein Belüftungssystem abgeleitet werden. Weiterhin kann das abgeleitete Gas als Biogas zur Erzeugung regenerativer Energie weiterverwendet werden.

Zum Abschluss erhielt jeder als Geschenk und kleinen Denkanstoß einen Stoffbeutel und ein T-Shirt mit der Aufschrift „Recicla más, mejor, siempre“ (Recycle mehr, besser, immer“) welches aus recyceltem Plastik hergestellt wurde.

Am Samstag besuchte die Austauschgruppe die Stadt Málaga. Die Geburtsstadt Picassos zeigte sich von ihrer schönsten Seite. Bei strahlendem Sonnenschein gingen einige Schüler*innen im T-Shirt durch die Gärten des Alcazaba, eine maurische Befestigungs- und Palastanlage.

Anschließend gab es ein ausgiebiges Mittagessen mit andalusischen Spezialitäten, u.a. jamón serrano (luftgetrockneter Schinken), espetos (gegrillte Sardinenspieße) und bacalao (Kabeljau).

Am letzten Tag ging es noch einmal nach Málaga, um dort in einer großen Küche gemeinsam nachhaltig spanische Paella und Tortilla de patata (typisch spanisches Kartoffelomelett) zu kochen.

Nach einer ereignisreichen Woche, in der neue Freundschaften geknüpft und die andalusische Lebensart kennengelernt wurden, ging es für die deutsche Austauschgruppe am Mittwochnachmittag zurück ins verschneite Deutschland.

Wenn Sie einen genaueren Einblick von der Arbeit und den Erlebnissen der Erasmus+ AG bekommen wollen, folgen Sie gerne der Gesamtschule Gescher auf Instagram.

Die Gesamtschule Gescher plant sich für weitere Erasmus+ Projekte zu bewerben.

 

 

Foto: Das Gruppenfoto ist vor dem Römischen Theater in Málaga entstanden.

 

Bild zur Meldung: Erasmus + Besuch der Gesamtschule Gescher in Málaga