„Sammelsurium. Schnitzeljagd. Schatzkasten“

Gescher. „Was ist für mich wertvoll?“ oder „Was ist ein gutes Geschenk?“, dies sind zwei der Fragen mit der sich die Ausstellung „Sammelsurium. Schnitzeljagd. Schatzkasten“ in der St. Pankratius-Kirche beschäftigt.

Nach der erfolgreichen Premiere im letzten Jahr, hat die Gesamtschule Gescher sich wieder am Soforthilfeprogramm „Kirchturmdenken“ beteiligt und im Fuß des Kirchturms eine Ausstellung aufgebaut. Bei dem Projekt „Kirchturmdenken“ geht es um eine vielfältige Beschäftigung mit Sakralbauten in ländlichen Räumen. Kunstlehrerin Julia Hintemann erklärte die Ausgangslage: „Die Kirchen sind Ankerpunkte der lokalen Entwicklung und bilden Knotenpunkten einer überregionalen Vernetzung.“ Die Kirchengebäude also als kulturelle Denkmäler auch für die Gegenwart und die Zukunft zu betrachten, ist Ziel des Projektes.

Am Dienstag wurde die Ausstellung eröffnet. In seiner Eröffnungsansprache begrüßte Pfarrer Hendrik Wenning die Schülerinnen und Schüler sowie die weiteren Besucherinnen und Besucher. Er wünschte: „Ich hoffe, dass viele Klassen und auch andere Menschen sich in nächster Zeit die Ausstellung anschauen.“

Dies hofft auch Schülerin Sama, sie kommt aus Syrien und lebt mit ihrer Familie seit acht Jahren in Gescher. In ihrem Grußwort sagte sie, dass sie zwar als Muslima kein Weihnachten feiert, aber allen viel Spaß beim Feiern wünscht. Sama hofft auf Gleichbehandlung und lädt alle Menschen ein, sich die Ausstellung anzuschauen.

Dann wurde es emotional, zusammen mit Frau Hintemann sangen Schülerinnen, die vor dem Krieg aus der Ukraine geflohen sind, ukrainische Weihnachtslieder. Schon beim ersten Lied, „Stille Nacht“ auf ukrainisch, lauschte das Publikum andächtig.

Nach dem wohlverdienten Applaus brauchte Dr. Hendrik Lange nicht mehr viele Worte zu sagen. Der Religionslehrer bedankte sich bei den Schülerinnen und Schülern sowie den Unterstützern und eröffnete die Ausstellung. Zu den ersten Besuchern zählten Anne Trepmann, Regionalleiterin der Sparkasse Westmünsterland, Michael Roters von der Bürgerstiftung Gescher und Frank Roßberg, der Vorsitzende des Fördervereins der Gesamtschule Gescher. Die Gescheraner Künstlerin Amreis Wies, die wieder mit Klassen zusammengearbeitet hat, lobte die hohe Kreativität.

Von der Klasse 6 bis zur Oberstufe beschäftigten sich mehrere Klassen in unterschiedlichen Fächern an dem Projekt. Sie präsentierten nicht nur selbstgebaute Krippen auf dem Weihnachtsmarkt, Exkursionen führten auch nach Legden-Asbeck, Dortmund und Köln. Die Gruppen lernten so verschiedene Gotteshäuser kennen und befassten sich mit dem Thema philosophisch, künstlerisch oder geschichtlich.

Die kostenlose Ausstellung ist zumindest bis Weihnachten zu den Öffnungszeiten der Kirche zu sehen. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Schule (www.gesamtschule-gescher.de) oder dem Internetauftritt des Soforthilfeprogramms „Kirchturmdenken. Sakralbauten in ländlichen Räumen“ (www.kirchturmdenken.org).