Unterrichtsprojekt: Rollstuhl-Basketball

Gescher. Die Schüler des Sportkurses des 12. Jahrgangs sind voll dabei. Sie kämpfen um jeden Ball, fahren sich frei, strengen sich an und konzentrieren sich. Zwischendurch hört man die Zusammenstöße der Rollis oder das Quietschen der Reifen auf dem Hallenboden. Dafür, dass die meisten zum ersten Mal in einem Rollstuhl sitzen, beherrschen die SchülerInnen ihn schnell. Der Rollstuhl ist kein gewöhnlicher, die Reifen sind nach innen geneigt, es gibt einen Rammschutz und zur Sicherheit noch ein oder zwei kleine Räder hinten, die das Umkippen verhindern sollen. Initiiert wurde das Projekt von Julian Lammering, der selber Bundesligaspieler im Rollstuhlbasketball ist, und seiner Sportlehrerin, Hannah Ellers. Julian gab seinen MitschülerInnen zunächst einen Überblick über die Entstehung des Rollstuhlbasketballs, die Besonderheiten des Rollis und die Bedingungen bei der Aufstellung einer Rollstuhlbasketballmannschaft hinsichtlich der Behinderungsgrade. Anschließend durften die SchülerInnen sich mit dem Rolli vertraut machen und üben. Nach einer kurzen Regelkundeeinheit durch Julian ging es dann ans Spielen unter Regelbedingungen. Julian selber ist auf Grund seiner Krankheit in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt und im Sportunterricht oft an den Rollstuhl gebunden. „Durch das Projekt möchten wir den MitschülerInnen die Berührungsängste nehmen und ihnen zeigen, was mit einem Rollstuhl möglich ist – und das hat heute sehr gut geklappt, glaube ich“, berichtete Frau Ellers, die es sich natürlich nicht nehmen ließ selber mitzuspielen. Auch die Schüler zogen durchweg ein sehr positives Resümee. „Es war ein unfassbar tolles Erlebnis – eine gute Verbindung von Inklusion, Spaß und Bewegung. Diese Möglichkeit bekommt man so schnell nicht wieder“, fasste Emilie, eine Schülerin des Sportkurses zusammen.