„Alles unter einer (Käse?)-Glocke“
Gescher. „Ich bin ehrlich: ich würde es weiter empfehlen, weil es sehr spannend und sehr schön war!“, so sagte es Jan-Luca aus der Klasse 6b der Gesamtschule Gescher nach einem besonderen Projekttag im Glockenmuseum. Schon zum zweiten Mal in diesem Schuljahr besuchte die Klasse 6b mit ihrer Lehrerin Julia Hintemann das Glockenmuseum. Der Tag war ein wichtiger Teil des Projektes „Alles unter einer (Käse?)-Glocke“, welches im Rahmen des Schulprogramms „Denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule“ von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert wird. Schon zum zweiten Mal in Folge konnte sich die Gesamtschule Gescher mit ihrer Konzeptidee für die Teilnahme an diesem Programm erfolgreich bewerben.
Das besondere an diesem Projekt ist, dass Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Jahrgangsstufen in verschiedenen Fächern Gelegenheit bekommen, besonderen Unterricht zu erleben. Neben dem Kunstunterricht der Klasse 6b beteiligen sich dieses Jahr auch der Arbeitslehre-Technikkurs im Jahrgang 7, der Ergänzungskurs „Wir gestalten“ (Klasse 8-10) und der Praktische Philosophie Kurs im Jahrgang 8 an dem Projekt. Eine Abschlussausstellung der Ergebnisse ist für den Bunten Abend vor den Sommerferien geplant.
Wie war der Projekttag aber nun im Glockenmuseum? Die Museumsmitarbeiterinnen Ruth Neumann und Elisabeth Vornholt nahmen die Schülerinnen und Schüler der 6b mit auf eine spannende Reise in die Welt der Glocken. Die Ankündigung zu dem Workshop „Dem Geheimnis der Glockengießer auf der Spur“ aus dem Angebot des Westfälischen Glockenmuseums hatte nicht zu viel versprochen: „Die Schülerinnen und Schüler untersuchen Inschriften und Verzierungen ausgewählter Glocken und entdecken charakteristische Stilelemente und Texte. Anschließend fertigen sie Abdrücke von Medaillons und Buchstaben aus Ton an, die mit flüssigem Gips ausgegossen werden. Während die Gipsmasse trocknet, unternehmen die Schüler eine Zeitreise durch die Glockengeschichte. Die Abgüsse können mitgenommen und in der Schule mit Bronzefarben bemalt werden.“
Gerade die kreative Beschäftigung fand das Interesse der Kinder, so meinte Lena: „Am meisten Spaß hat das Formen aus dem Ton gemacht.“ Und Mira ergänzte: „Ich habe entdeckt, dass eine Glocke aus einem Kern, einer falschen Glocke und einem Mantel gefertigt wird.“ Bei dem vierstündigen Workshop im Museum kam keine Langeweile auf und Hannah sagte stellvertretend für die ganze Klasse: „Ich habe entdeckt, dass die Glocken getauft werden und einen heiligen Namen bekommen. Ich fand alles sehr interessant. Man kann gut als Klasse zum Museum hingehen und coole Sachen machen".
Mit einem Riesenapplaus bedankte sich die Klasse für die fantastische Führung und den tollen Workshop. Einige Kinder spendeten sogar ein paar Euro aus ihrem Taschengeld für das Museum, die Kosten für die Veranstaltung übernahmen die Förderer des Projektes.
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